Ich bin für die doppelte Staatsangehörigkeit. Die derzeitige Regelung, sich für eine Staatsanghörigkeit entscheiden zu müssen, führt einfach nur zu absurden Konstellationen.
Viele Jahre über behielt meine Frau ihre Staatsanghörigkeit, und unsere Kinder erhielten ihre Nachnamen im spanischen Stil, also mein erster Nachname plus dem ersten Nachnamen meiner Ehefrau. Unsere beiden Kinder aus dieser Zeit besitzen beide Nationalitäten. Weil meine Frau beruflich eingeschränkt wurde, weil sie mit ihrem Pass nicht jedes Land ohne Visaantrag besuchen konnte, hat meine Frau schließlich doch die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen. Weil doppelte Staatsangehörigkeit nicht üblich ist, musste sie aber ihre alte Staatsangehörigkeit aufgeben. Mit der Konsequenz, dass sie ihr Heimatland nur noch als Touristin besuchen kann, maximal 6 Monate am Stück. Sollten einmal die Eltern im Heimatland Hilfe brauchen, sind 6 Monate nicht viel, um sich um ihre Eltern zu kümmern. Auch hat meine Frau dort nun mit steuerlichen Nachteilen zu rechnen, sollte sie dort Grund und Boden besitzen.
Als wir nun ein drittes Kind bekamen, stellten wir auf dem Amt bei der Registrierung fest, dass unser drittes Kind nicht den selben Namen wie die beiden älteren Geschwister erhalten konnte. Das Amt vertritt den Standpunkt, beide Eltern seien ja nun Deutsche, und das ausländische Namensrecht für Nachnamen sei nicht mehr anwendbar. Somit trägt nun unser gemeinsames drittes Kind einen anderen Nachnamen als unsere beiden älteren Kinder. Auch besitzt unser drittes Kind nur die deutsche Staatsangehörigkeit. Während die beiden älteren Geschwister sich unbeschränkte Zeit im Heimatland ihrer Mutter aufhalten dürfen, kann sich unser drittes Kind dort nur als Tourist aufhalten. Absurd!
Würde es die doppelte Staatsangehörigkeit geben, dann hätte meine Frau die deutsche Staatsangehörigkeit annehmen können, ohne ihre alte aufgeben zu müssen, und wir hätten alle diese Sorgen überhaupt nicht. Eine Staatsangehörigkeit sollte zum Nutzen des Bürgers sein. In einer globalisierten Welt mit bi-nationalen Ehen, führt die derzeitige Regelung aber, bei der man für die deutsche Staatsangehörigkeit eine andere aufgeben muss, nur zu absurden Konstellationen.